Oberhausen — Gartenstadt statt Zechen
Die landwirtschaftliche Siedlung, die sich um das Schloss Oberhausen noch im Mittelalter gebildet hatte, bekam einen Anstoß in ihrer Entwicklung durch die Verzweigung des Eisenbahnnetzes in Deutschland. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Bahnstation Oberhausen zu einem der Eisenbahnknoten, und 27 Jahre danach erhielt Oberhausen den Status einer Stadt.
Dann wurde hier Kohle und Erz entdeckt, und die Stadt wurde von dem Industrieboom erfasst. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war die Stadt eines der bedeutsamsten Industriezentren des Ruhrgebiets, die Lagerstätten wurden aber allmählich ausgeschöpft. Jetzt sind Werke, Fabriken und Industriegebiete ein Teil des Kulturerbes der Region. Einige Betriebe zogen dem Pleitegang die Umprofilierung vor: So z.B. ist die nicht weit von der Stadt entlegene Zeche „Franz Haniel“ bis jetzt in Betrieb, und das örtliche Autowerk MAN ist weit über die Grenzen nicht nur Oberhausens sondern auch Deutschlands bekannt.
Sich das Bild des Lebens in Oberhausen und Umgebung vorstellen hilft das Museum für Industriekultur – ein Komplex unterschiedlicher Ausstellungsplätze, die in Gebäuden ehemaliger Fabriken und Werke eingerichtet sind. Und ob es nicht interessant wäre, im ehemaligen Gaslager gewesen zu sein? Auch Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs überstandener Gasometer wurde jetzt in einen Ausstellungskomplex umgewandelt.
In das neue Jahrhundert trat Oberhausen mit verschiedenen und manchmal exklusiven Projekten ein, die auf Erholung und Erlebnisse sowohl für Erwachsene als auch für Kinder orientiert sind. So wurde an der Stelle der ehemaligen Kokserei, die der Ökologie geschadet hatte, ein wunderschöner Park OLGA mit Schwimmbecken und Spielplätzen angelegt. Insbesondere im Frühling und Herbst ist er beliebt. Und in den kalten Jahreszeiten strömen sich die Deutschen in ein neues Zentrum – ein Stadtviertel mit Boutiquen, Restaurants und Promenaden, das von englischen Architekten projektiert wurde. Einige verlieren sich einen ganzen Tag lang in einem der größten Einkaufs- und Erlebniszentrum Europas – CentrO. Sodass aus einem düsteren Industriezentrum faktisch ein modernes Kultur- und Erlebniskomplex im Freien wurde.
Park OLGA
OLGA-Park wurde an der Stelle der ehemaligen Zeche und Kokserei „Osterfeld“ angelegt. Die Formen und der Stil der Industriezone blieben erhalten, aber statt unansehnlichen Bauten erschienen hier zierliche Brücken, Kanäle, Bäume und Blumenbeete. Auch zwei große Spielplätze, Schwimmbecken und andere Sporteinrichtungen wurden hier gebaut. Der Park ist einer der beliebtesten Erholungsorte der Stadtbürger. Öfters werden hier improvisierte Ausstellungen, Installationen und Konzerte der modernen Musik durchgeführt.
Neues Zentrum
Das „Neue Zentrum“ Oberhausens wurde in 90-er Jahren geschaffen, wenn die Stadtregierung sich Gedanken darüber gemacht hatte, dass das industrielle Image der Stadt durch das modische und moderne zu ersetzen wäre. Deswegen erschien hier das Stadtviertel mit Boutiquen, Promenadebereichen und Einkaufszentren. Außerdem wurde die Uferstraße des Flusses Emscher zu einer Promenade mit Boutiquen, Bars und Unterhaltungseinrichtungen umgestaltet, sogar eine Bucht am Rhein-Herne-Kanal wurde eingerichtet.
Nicht nur Shopping alleine
Das größte in Oberhausen Einkaufs- und Erlebniszentrum – CentrO – „versammelte“ unter seinem Dach die Läden der bekanntesten europäischen Marken. Das Zentrum ist sehr bequem organisiert: Shopping kann man hier mit Besuchen in Kaffees und Konditoreien kombinieren.
Für Kinder gibt es Attraktionen. Z.B. das 2013 eröffnete Legoland Discovery Centre. Die Kinder können hier Gebäude aus „Lego“-Teilen konstruieren, „Polizeiakademie“ spielen, 4D-Kinohaus besuchen und sich auf einem der Spielplätze austoben.