Münster — Stadt der guten Stimmung

Es gibt eine Überlieferung, laut welcher Münster auf genau der Stelle liege, wo einst die Gestalten der alten Mythen – Atlanten – gelebt haben sollten. Sie besaßen einen magischen Kristall, der die Energie akkumulieren konnte, und dieser Kristall liege bis jetzt unter der Erde und speise positive Energie in die Stadt ein. Eben deswegen haben hier alle und immer eine gute Stimmung.

Wenn man den Legenden auch nicht glaubt, kann man sich jedoch vorstellen, wie sich die örtlichen Bewohner sowie die Völker der Nebenländer im Jahr 1648 freuten, wenn der Westfälische Friedensvertrag unterzeichnet wurde, der das Ende des Dreißigjährigen Kriegs bedeutete. Im Ergebnis der Unterzeichnung dieses Dokumentes hörten die Habsburgs auf zu versuchen, ihre Ländereien auf Kosten der Nachbarländer zu erweitern, und Frankreich fügte seinem Territorium Elsas hinzu.

Das moderne Münster ist ein eigenartiges Kulturzentrum der Region: Hier befindet sich eine Vielzahl von Art-Galerien, Theaterbühnen und Museen, hier werden Ausstellungen, Auktionen für Sammler und andere interessante Veranstaltungen durchgeführt, die der Kunst in ihren beliebigen Erscheinungsformen gewidmet sind.

Die Hauptstraße oder auch Straße der Ältesten ist eine belebte Stelle mit einer großen Anzahl von Kaffees, Restaurants und Läden. Die bizarren Fassaden der Gebäude, die an das Hauptbauwerk „angelehnt“ zu sein scheinen, wurden im Stil der Renaissance ausgeführt und stellen eine einzigartige Visitenkarte der Stadt dar. Von hier aus ist es bequem, einen Stadtbummel durch alte Sehenswürdigkeiten zu beginnen und den Dom St. Paulus, die Kirche St. Lamberti mit 3 Körben an der Fassade, in welchen die hingerichteten Häretiker im 16. Jahrhundert ausgehängt wurden, des weiteren das Rathaus, wo Westfälischer Friede geschlossen wurde, sowie andere bedeutsame Bauwerke Münsters besichtigen.

Die absolute Mehrheit der Stadtbürger legt ihre Fahrten mit dem Fahrrad zurück: Diese Art des Transportmittels kann man an jedem beliebigen Haus, in jeder beliebigen Straße sehen, und am Bahnhof in Münster wurde der größte Fahrrad-Parkplatz in Europa, der für mehr als 3.500 Fahrräder ausgelegt ist, eingerichtet.

Dom St. Paulus

Der majestätische St.-Paulus-Dom befindet sich im Zentrum von Münster, am Domplatz neben dem städtischen Rathaus. Derzeitig ist der Dom Sitz des Münsterschen Bistums – das ist ein wichtiges Religionszentrum Deutschlands.

Der Dom wurde im 13. Jahrhundert gegründet, er stand im Bau fast 40 Jahre lang. Der Dom war das monumentalste architektonische Bauwerk in Münster, das reichlich mit Fresken und Buntglasfenstern ausgeschmückt wurde. Leider wurde der Dom durch die Bombentreffer der Alliiertenarmee in den Jahren des Zweiten Weltkriegs praktisch zerstört. Sein Wiederaufbau dauerte 10 Jahre. Wände und viele Verzierungen der Kathedrale wurden wiederhergestellt. Das eichene Triumphkreuz, die große astronomische Uhr, drei alte Orgel und andere historische und sakrale Wertgegenstände, die dem Dom gehörten, kehrten sich auf ihre legitimen Plätze zurück.
1981 wurde die Kathedrale für Gottesdienste und Besichtigung eröffnet. Dank der Restaurierung ist der Dom zur Kultusstätte geworden, wo die moderne Epoche und das Mittelalter Hand in Hand gehen.

Kirche St. Lamberti

An der Fassade der alten gotischen Lambertikirche im Zentrum von Münster hängen drei massive eiserne Körbe. Das ist das Andenken an die grausame Hinrichtung der Anabaptisten nach dem Sturz der Münsterschen Kommune, wenn der katholische Klerus beschlossen hatte, die Häretiker hinzurichten, die 14 Monate lang mit ihren sündigen Ideen die Seelen und Geiste der Stadtbürger in Verwirrung brachten.

Diese Kirche ist auch durch ihren 90 m hohen Turm – den höchsten in der Stadt – berühmt. Auf den Turm führen 300 Steinstufen. Jede halbe Stunde steigt der Türmer hinauf, um nach der alten Tradition ins Horn zu blasen und somit den Stadteinwohnern mitzuteilen, dass in der Umgebung alles in Ordnung ist.

Anabaptisten

In 30-er Jahren des 16. Jahrhunderts verbreitete sich auf germanischen und holländischen Ländern die Lehre des Anabaptismus von Johan Mathis. Die Adepten verzichteten sich auf die Taufe im Säuglingsalter, verneinten die Sakramente, Wehrpflicht, staatliche und kirchliche Steuern und verkündeten Gleichheit und Brüderlichkeit für alle. Durch den Bauernkrieg ermüdete, durch die Pflichten und Abgaben erdrückte Bevölkerung akzeptierte mit Freude die Lehre der Anabaptisten, was Unruhen und Revolutionen herbeiführte.
1533 – 1534 kam der Anabaptismus nach Münster angerollt, wo Johan Mathis und seine Angehörigen eine Kommune gründeten: Der Bischof und mit Änderungen unzufriedenen Bürger wurden vertrieben, und die Gebliebenen versuchten, ein glückliche „Neue Jerusalem“ zu bauen. Aber bald wurde Münster von der Regierungsarmee umzingelt, und nach blutigen Schlachten gaben die Anabaptisten auf.

Da Mathis im Kampf gefallen war, stürzte der Zorn des Bistums auf seine Spießgesellen los: Drei Anstifter der religiösen Revolution wurden auf dem Stadtplatz am 20. Januar 1536 mit erhitzten Zangen in Stücke zerrissen,

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