Bochum — „Ruhrherz“ und seine bergbauliche Vergangenheit

Dank der günstigen Lage im Zentrum des Tals der Ruhr, wuchs Bochum schnell und schon zum 14. Jahrhundert erlangte das Stadtrecht. 1630 geschah hier ein Brand, der alle mittelalterlichen Gebäude, abgesehen vom Gebäude des Alten Brauhauses Rietkotter, vernichtete.
Bochum wurde neu wiederaufgebaut und einige Jahrhunderte lang lief hier ein typisches Provinzleben. Das dauerte so lange, bis hier im 18. Jahrhundert Steinkohlevorkommen gefunden wurden. Dann entstanden hier sofort Dutzende von Zechen, und die Stadt verwandelte sich in einen Industriekomplex. Die Kumpels aus ganz Deutschland kamen hierher, um Arbeit zu suchen. Gleichzeitig entwickelte sich aktiv Stahlgießerei, wurden Metallurgiewerke und Fabriken gebaut.

Der Höhepunkt des wirtschaftlichen Gedeihens von Bochum fiel aufs Ende des 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts, aber die Lagerstätten wurden bald ausgeschöpft. Die Industrie konnte sich nicht umprofilieren, weil der Zweite Weltkrieg begann. Die Alliierten Streitkräfte haben die Stadt praktisch dem Boden gleich gemacht, für den Wiederaufbau waren mehr als 15 Jahre erforderlich.

Jetzt ist das „Ruhrherz“ (wie Bochum manchmal genannt wird) wieder zu einem ruhigen Ort geworden, zu welchem Touristen gerne kommen. Neben dem Bergbaumuseum ist es hier interessant, die alten Loks im Eisenbahnmuseum zu besichtigen, das nach einem alten Rezept gebraute Bier zu trinken und berühmte deutsche Würstchen in einer der Gaststätten des „Bermudas Dreiecks“ zu kosten und historische Gebäude zu betrachten.

In der Stadt gibt es ein ziemlich voll gestopftes Kulturleben, hier findet jährlich das Festival Ruhr-Triennale, mehrere Kino- und Theaterveranstaltungen, Ausstellungen der modernen Kunst und das Festival Pop- und Rockmusik „Bochum total“ statt. Und im Jahr 2010 wurde Bochum der Status der Kulturhauptstadt Europas verliehen.

„Bermudas Dreieck“

In ungefähr 200 m vom Hauptbahnhof Bochums fängt die malerische Fußgängerzone des historischen Stadtkerns an. Hier kann man sich mit architektonischen Sehenswürdigkeiten vertraut machen und zum Stadtviertel mit der originellen Bezeichnung „Bermudas Dreieck“ spazieren zu gehen.

Sich hier zu verlieren wäre dann kein Wunder: Im Dreieck ballten sich alle besten Kaffees und Gaststätten der nationalen Küche zusammen. Bratwurst und Currywurst, aromatisches Bier und zum Staunen häusliche Atmosphäre lassen keinen Gourmet gleichgültig.
Bierbrauerei und Gaststätte „Altes Brauhaus Rietkötter“

Das 1630 gebaute Gebäude der Bierbrauerei und der Gaststätte „Altes Brauhaus Rietkötter“ überlebte den Brand und die zerstörerischen Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs. Das ist das älteste Gebäude in Bochum, es wurde in die Liste historischer Denkmäler Deutschlands aufgenommen.

Nach wie vor braut man hier Bier und trägt Speisen der traditionellen deutsche Küche auf. Zum Kosten wäre echt schwabische Konsommee, gebratene Spargel, Kartoffelneckchen, marinierte Erdbeeren und selbstverständlich aromatisches Dunkelbier, das nach der alter Technologie des Klosters gebraut wird, zu empfehlen.

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