Wunder der Technik in Remscheid

Im Westen Deutschlands liegende Remscheid ist keine große Stadt und nichtsdestotrotz zählt sie zu den größten Städten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. In Deutschland gibt es viele Städte, die reich durch ihre einmalige Geschichte sind und deren Traditionen, für welche die russischen Touristen ein riesiges Interesse an den Tag legen, einzig und allein ihnen eigen sind,

Wunder der Technik in der Stadt Remscheid

Über zwei Wunder der deutschen Technik des 19. Jahrhunderts – der Müngstener Brücke und dem Remscheider Stausee – sprach mal die ganze Welt mit einer besonderen Begeisterung. Die 1894 – 1897 gebaute Müngstener Brücke über den Fluss Wupper war die erste in Europa Einbogenbrücke von solcher Größe. Auch heute noch ist sie die größte Eisenbahnbrücke in Deutschland: Die Länge des Bogens beträgt 170 Meter, ihr Gesamtgewicht beläuft sich auf 5000 Tonnen, die Länge des Bahnkörpers beträgt 500 Meter, die Höhe der Brücke über dem Wasserspiegel des Flusses ist 107 Meter. Bei deren Bau wendete man ein damals neues Verfahren an: Man baute gleichzeitig von beiden Ufern.

Zum ersten Mal in Deutschland wurde auch der Remscheider Stausee für die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser gegründet. Auf dem höchsten Hügel der Stadt steht der Wasserturm. Ab dem Zeitpunkt der Schaffung des Stausees (über 100 Jahre her) pumpen dieselben Pumpen Wasser hinein, das sich dann von selbst durch die Stadt verteilt. Über dem Staudamm erhebt sich die Büste des Architekten – des Ehrenbürgers der Stadt Remscheid. Gerade unter dieser Büste ist die Abflussanlage für überlaufendes Wasser eingerichtet.

In einem der Remscheider Stadtbezirke, der einst ein selbständiger Ort Lennep war, wurde der berühmte Röntgen geboren und großgezogen, der die weltbekannte Strahlung entdeckte. Zum Andenken an den großen Physiker wurden zwei Museen eröffnet: Das Haus, in dem er geboren und großgezogen wurde und das eigentliche Museum.

Eine der bedeutsamsten Seiten schrieben in die Geschichte der deutschen Industrie die Söhne des Remscheider Fabrikanten Herren Reinhard Mannesmann. Dieser Mannesmann baute in Remscheid die erste Werkzeugfabrik, als Erster mechanisierte er die Herstellung von Feilen und begann eigene Warenzeichen statt englische und amerikanische zu setzen. Sein ältester Sohn Reinhard befasste sich mit der Wissenschaft; seine wissenschaftlichen Werke auf dem Gebiet der Metallkunde ermöglichten, die gepanzerten Platten mit damals unübertrefflichen Eigenschaften herzustellen. Er und sein Bruder Max entwickelten die modernste Technologie zur Herstellung der nahtfreien Rohre, wodurch sie ihre Stadt berühmt machten. Dank ihrer Erfindung vom epochalen Wert fließt in ihren Rohren das größte Teil von Öl und Gas aus Sibirien und anderen Regionen des Erdballs.

Diesem Reinhard gehört auch die Konstruktion des Schwungrads neuen Typs, welches bei der vierfachen Vergrößerung der Umdrehzahl die um das 16-fache größere Fliehkraft erzeugte. Hierfür musste er auch eine neue Kupplung entwickeln, die später in vielen technischen Konstruktionen angewendet wurde. Max und sein jüngerer Bruder Otto erfanden eine neue Art der hängenden Gaslampe, die alle anderen Beleuchtungssysteme in den Schatten gestellt hatte. Sie erzeugte mehr Licht, war wesentlich robuster als die anderen und verbrauchte um 60% weniger Gas.

Remscheid heute

Das heutige Remscheid ist ein Zentrum der Werkzeugindustrie in Deutschland. Und einen wesentlichen Beitrag leisteten hierzu die Gebrüder Dowidat, die im Jahre 1919 die Fabrik GEDORE für Fertigung von Schraubenschlüsseln, Locheisen und anderem Handwerkzeug gegründet hatten. Heute wurde das Wort GEDORE zum Symbol der hohen Qualität und Festigkeit von Schrauben- und Steckschlüsseln in den meisten europäischen Ländern.

Konzern GEDORE wurde zum Leader in der Produktion von Flach-, Kneif- Greif- und anderen Zangen. Seine Schraubenzieher mit der breiten Maß- und Artenpalette gehören zu den besten auf der Welt. Sie ermöglichen, die Montagearbeiten an scheinbar unzugänglichen Stellen durchzuführen. Weit über die Grenze Deutschlands hinaus genießt GEDORA-Werkzeug für Arbeiten unter Hochspannung eine große Nachfrage. Der Spannung von 1000 V halten elektroisolierte Schrauben- und Steckschlüssel, Ratschenwerkzeug, Krägen, Bügelsägen und auch Drehmomentschlüssel stand.

Jedes Jahr werden in Remscheid unterschiedliche wissenschaftlichen Symposien und wissenschaftlich-technischen Konferenzen veranstaltet, zu welchen die Wissenschaftler aus vielen Ländern kommen. Wo denn sonst wenn nicht in Remscheid kann man die Kenntnisse über die jüngsten wissenschaftlichen Entwicklungen in der Industrie bekommen und eigene Errungenschaften präsentieren.

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