Karlsruhe – was der Markgraf träumte

Was die Legende über den Traum und das Stadtbild anbelangt, so ging der Markgraf an die Idee der Gründung von Karlsruhe mit aller deutschen Genauigkeit heran. Die Stadt wurde nach seinem Plan angelegt: 32 Straßen strahlen vom Barockpalast Karlsruhe aus. Solch ein Grundriss heißt fächerförmig. Gleich nach Karlsruhe wurde in Russland nach dem gleichen Plan, den Katharina II. genehmigte, die Stadt Kostroma gebaut.

Noch eine örtliche architektonische Besonderheit ist das Fehlen der Burgmauer. Darauf hat Karl III. Wilhelm auch bestanden. Der Markgraf wünschte eine Stadt sehen, wo jeder Einwohner sich in Sicherheit fühlt und wo politisches Einvernehmen und Freiheitsgeist herrschen. So ist es kein Wunder, dass ein Jahrhundert und ein bisschen darüber hinaus nach der Gründung von Karlsruhe hier die Badener Verfassung verabschiedet wurde. Und die weiteren vier Jahre danach wurde das erste in Deutschland fürs Parlament vorbestimmte Gebäude errichtet.

Zwei angeborene Karlsruher schenkten der Menschheit die Mobilitätsmöglichkeit. Carl Benz war einer der Pioniere des Autobaus, und dem Baron Karl von Drais verdankt die Welt die Herstellung eines Fahrrads mit zwei Rädern. Die erste Straßenbahn in Deutschland wurde auch hier in Betrieb genommen.

Die populärste Kulturstelle der Stadt ist das Zentrum für Kunst und Medientechnologie, dank dem Karlsruhe als unverkündete Hauptstadt der Medienkunst in Deutschland gilt. Die Kenner der Klassik verlocken die reichste Kunsthalle und Paläste der Stadt, die in Museen umgewandelt wurden.

Verlockend ist noch ein Vorteil von Karlsruhe – die Stadt liegt zwischen Schwarzwald, Vogesen und Pfälzer Wald, was ein besonderes Klima und malerische Landschaften bedeutet.

Zentrum für Kunst und Medientechnologie

Unter dem Dach des Zentrums für Kunst und Medientechnologie befinden sich Institute, die auf dem Gebiet der neuen Technologien in der Kunst forschen, sowie das Museum für zeitgenössische Kunst, Medienmuseum und die Mediathek. Im Museum ist die Galerie der Deutschen Kunst nach 1945 untergebracht: Hier werden die Arbeiten von Georg Baselitz, Marlene Dumas, Per Kirkeby, Sigmar Polke und anderen Malern des modernen Deutschlands präsentiert.

Einen Teil der Exposition ist den privaten Sammlungen gewidmet, die aus Meisterwerken früherer Jahrhunderte bestehen – den Gemälden von Canaletto, van Dyck, Rembrandt. Die Ausstellungen des Medienmuseums stellen die Rolle der Massenmedien sowie Kommunikationstechnologien auf dem Gebiet der modernen Kunst dar.

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