Freiburg — Deutschlands Südtor

Freiburg ist das Südtor Deutschlands, die Hauptstadt von Schwarzwald. Ein sonniger und lebensfreudiger Ort, der Hedonismus ausströmt. Es ist schwer, sich vorzustellen, dass diese Stadt vor weniger als einem Jahrhundert eine blöde Tragödie überstanden hatte. 1940 wurde sie von der deutschen Luftwaffe bombardiert, und 1944 versuchten schon die Alliierten sie dem Boden gleich zu machen… Die heutigen Reisenden sehen in der Stadt keine Spuren von Bombardierungen sondern mit Rheinkiesel-Mosaiken gepflasterte Straßen, mit Blumen bestellte zierliche Balkone und entlang der Gehwege fließende „Bächle“. Der Name der Stadt ist mit dem Philosophen Erasmus von Rotterdam und dem Mönch Bertold Schwarz, der Pulver ausklügelte, verbunden. Diese beiden Persönlichkeiten lebten hier. Und außerdem haben die Einheimischen die Schwarzwalder Torte ausgeklügelt, die man heutzutage in Konditoreien auf der ganzen Welt finden kann.

Freiburger Kathedrale

Der Turm der Freiburger Kathedrale nennt man „schönster Turm der christlichen Welt“: Durchbrochene, ganz transparente Konstruktion scheint aus Papier oder Spitzen und schon gar nicht aus Stein ausgeführt zu sein. Auf den Turm, wo sich 16 Glocken befinden, kann man steigen. Die Kathedrale selbst wurde aus rotem Sandstein im Zeitraum vom 12. bis zum 16. Jahrhundert errichtet und saugte in sich Elemente unterschiedlicher Stile – vom romanischen bis zur Renaissance.

Die Hauptverzierung der Kathedrale ist der Altar der Arbeit von Hans Baldung Grien, mit Malereien zum Thema des Lebens der Gottesmutter und dem Autoporträt des Malers. Der Altar einer der 12 Kapellen ist von einem Schüler von Hans Baldung Grien – Hans Holbein dem Jüngeren – bemalt.

Haus „zum Walfisch“

Wenn man auch nicht weiß, dass in diesem Haus Erasmus von Rotterdam lebte, während er sich vor Verfolgungen durch Protestante rettete, kann man am Haus nicht vorbei laufen, ohne es gründlich zu betrachten. Das extravagante rote Haus mit spätgotischem Erker und Bronzefiguren der Gorgulien ist das Gebäude des 16. Jahrhunderts, das für den Schatzmeister des Kaisers Maximilian I. gebaut war. Das Tor von der Seite des Kartoffelmarktes ist mit Wappen und Zeichnungen, die einer optischen Illusion ähnlich sind, ausgeschmückt,

Archäologisches Museum

Die Exposition des Museums ist der Evolution der Menschen gewidmet, die längs des Rheins in der Epoche der Altsteinzeit bis ins Frühmittelalter lebten. Die Exposition enthält einfache Werkzeuge der Ahnen heutiger Deutschen, Gegenstände ihres Alltags und religiösen Kults sowie Reichtümer, die in den Ausgrabungen der keltischen Grabstätten gefunden wurden.

Wenn man keinen Wunsch hat, sich in die Geschichte und Archäologie zu vertiefen, so ist das Museum, wenn auch wegen seines Gebäudes alleine, eines Besuches wert. Das ist eine auserlesene, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Gräfin Colombi gebaute Villa mit gläserner Decke, durchbrochener Treppe und reichlichem Stuckschmuck.

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