Siegen — vergoldete Krone
Diese bezaubernde deutsche Stadt Siegen liegt mitten grüner Täler, die mit Bergen umringt und mit Wäldern bewachsen sind. Offensichtlich deswegen gilt sie als die grünste Stadt in Deutschland. Zum Symbol der Stadt wurde die vergoldete Krone, welche die Spitze der Kirche St. Nikolaus krönt; diese Krone schenkte der Stadt Fürst Johann Moritz Nassau-Siegen im Jahr 1652 zu Ehre seiner Thronbesteigung.
Geschichte von Siegen
Ihren Namen bekam die Stadt vom Fluss Sieg, der wiederum am wahrscheinlichsten vom keltischen „siek“ stammt, was „sumpfig, morastig“ bedeutet. Die erste Erwähnung dieser Region fällt auf das Jahr 1079, hier gedieh Bergbau, wovon zahlreiche Kohlengruben berichten.
Die nächste Erwähnung der Stadt erscheint 1224, es geht hier darum, dass Erzbischof Engelbert I. von Köln dem Grafen Heinrich dem Reichen Nassau das Miteigentum übertrug. Gänzlich ging Siegen in den Besitz der Dynastie Nassau nur am 1. Februar 1381 über.
Die Festung und die Stadtbefestigungen wurden im 16. Jahrhundert errichtet. Graf Wilhelm der Reiche richtete 1536 ein Pädagogium ein, das sich später zum Siegener Gymnasium entwickelte. Sein Sohn Johann der Mittlere gründete die militärische Ritterschule, die im heute noch bestehenden Gebäude des Zeughauses untergebracht wurde. Er baute auch Unteres Schloss auf der Stelle des alten Franziskanerklosters. Quelle des Wohlstandes waren mehrere Jahrhunderte lang Bergbau und Landwirtschaft, die sich wunderbar entwickelte.
Die Stadt wurde einige Male von Großbränden heim gesucht, erlitt Schäden durch Erdbeben, Überschwemmungen und zahlreiche Belagerungen. Siegen wurde öfters zum Austragungsort religiöser Konflikte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadt ein großer Schaden durch die Luftangriffe zugefügt, deren Ziel die Zerstörung wichtiger Transportwege, unterirdischer Kommunikationen, Bunker und Industriebauten war. Siegen wurde zu 90% zerstört.
1815 wurde Siegen dem Kreis im Bestand des Regierungsbezirks Koblenz zugeordnet. 1817 ging die Stadt in den Regierungsbezirk Arnsberg über. Die Selbstverwaltung erhielt die Stadt 1923; 1975 wurden die Stadt und 10 Gemeinden in einem neuen Kreis Siegen-Wittgenstein zusammengefasst.
Sehenswürdigkeiten in Siegen
Über der Stadt empor ragend, erstreckt sich majestätisch Oberes Schloss auf dem Hügel. Zum ersten Mal wird es Mitte des 13. Jahrhunderts erwähnt. In der Mitte des Jahrhunderts war das Schloss der Sippensitz der Dynastie Nassau. 1905 eröffnete sich hier das Siegerlandmuseum, wo die Gemälde von Rubens, Exponate zu der Stadtgeschichte, dem Bergbau, der Wirtschaft, dem Abbau von Mineralien und Eisen sowie zu der Geschichte der Entwicklung von Schachtgruben zu sehen sind.
Es gibt auch Unteres Schloss, das im 17. Jahrhundert entstand, zu der damaligen Zeit war es Residenz des evangelischen Zweigs des alten Hauses Nassau. Ein dicker Turm mit Glockenspiel, Familiengruft, Denkmal für Krieg- und Tyranneiopfer sowie ein riesiger Schlossplatz, wo bis jetzt die städtischen Feste und Konzerte stattfinden. Derzeitig ist Unteres Schloss der Sitz der administrativen Einrichtungen des Landes.
Eine unikale Kirche in der Stadt ist Nikolaikirche, die auf einem sechseckigen Unterbau (das einzige Beispiel diesseits der Alpen) steht. Nicht weit vom Unters Schloss befindet sich die Marienkirche. Die Christuskirche auf dem Giersberg (Bauwerk 1950 – 1960) basiert auf einem fünfeckigen Unterbau und ist aus dem unverkleideten Beton ausgeführt. Der in der Form hoher Stellas gebaute Turm bildet einen spitzen Winkel. Neben diesen Kirchen gibt es in der Stadt viele kirchliche Gemeinden und Kirchen unterschiedlicher Konfessionen.
Außer dem Siegerlandmuseum hat die Stadt noch welche sehr interessanten Museen. Z.B. das kleinste Beatles-Museum, das den Liverpooler Musikern gewidmet ist und Autogramme, Studioaufzeichnungen, Souvenirs und Poster beherbergt. Im ehemaligen Werk des Lok-Depots ist das Südwestfälische Eisenbahnmuseum untergebracht, das unter anderem auch Fotoausstellungen, Eisenbahnmodelle, Dutzende von Lokomotiven, Waggons für Passagiere und Güter.
Das Museum für moderne Kunst ist der Fotografie, Malerei, dem Video und der Installation gewidmet. Hier kann man die Arbeiten der Maler Hilla und Bernd Becher sowie die Standexposition der Sammlung Labrecht-Schadeberg sehen, wo die Arbeiten aller mit Rubens-Preis ausgezeichneten Maler internationalen Ranges vertreten sind.
Die Untertagestollen kann man im Bergbaumuseum „Stollen Reinhold Foster“ besuchen. Das aktive Südwestfälische Museum berichtet über regionale Geschichte (örtlicher jüdischer Bevölkerung) und gleichzeitig ist es ein Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus (an dieser Stelle befand sich die Synagoge, die 1938 niedergebrannt wurde).
Am Fuß des Ziegenbergs befindet sich der spezielle Gasbehälter – Gasholder, der jetzt zu Denkmälern des Gedeihens der Industrieepoche zählt. Das ist eines der drei kugelförmigen Gasometer mit genieteten Gehäusen.
Ausflüge von Siegen aus
In der Stadt Siegen kann man unterschiedliche Ausflüge mit der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten und Museen unternehmen. Man kann auch eine Tour nach benachbarten Städten wie Hagen, Frankfurt am Main, Koblenz und Köln kaufen.
Erlebnisse und Shopping in Siegen
Viele unterschiedliche Feste und Festivals werden in Siegen durchgeführt. Die populärste und älteste städtische Veranstaltung ist Johannimarkt – das ist eine Messe, die hier seit über 400 Jahren stattfindet. Im Juli jeden ungeraden Jahres kommen die Verehrer des Kunstwerks vom großen Maler Rubens zusammen – zum sogenannten Rubensfest. Im August kommen die Anhänger untraditioneller Orientierung zum Fest Christopher Street Day – Gay Parade, die hier seit 2000 veranstaltet wird.
Im Theater “Apollo” – dem ersten Theater, das 2007 eröffnet wurde – kann man interessante Theaterstücke, Musik- und Unterhaltungsauftritte sehen. Die größeren Veranstaltungen finden in der Siegenlandhalle und der Bismarckhalle statt, Konzerte im Freien werden in Unteres Schloss durchgeführt.
Zum Schluss
Eine der schönsten Städte Deutschlands, umringt von Bergen, liegt nicht weit von Köln, am Fluss Sieg. Über die Hälfte von Siegener Fläche nehmen die Grünanlagen ein, und von Gipfeln seiner Hügel aus öffnet sich dem Blick das wunderschöne Rheinpanorama. Legenden berichten über ein Märchenwesen, das vorwiegend in Wäldern Siegens haust und den Namen „Dilldepp“ führt. Nachdem der Karikaturist Mathis Kringel in 1980-er Jahren ihm den Kalender gewidmet hatte, bekam das Wort „Dilldepp“ eine neue Bedeutung: ein ungeschickter jedoch sympathischer Mensch. Außerdem begann man die in 1960-1980 Jahren in Siegen gearbeiteten Bewohner der Nachbarstadt Dillenburg so zu nennen.