Wiesbaden – Bäder auf dem Land der Herzoge Nassau

Im Namen der Hauptstadt von Hessen gibt es eine Andeutung auf ein Unterscheidungsmerkmal: Viele sind sicher, dass Wiesbaden „auf einer Wiese baden“ bedeutet. Die Besserwisser widersprechen: Es wäre lieber „Bad in Wiesen“, und wenn erst „Wiese“ und dann „baden“, so bedeute das „auf einer Wiese in der Badewanne sitzen“. Diesbezüglich haben die Historiker ihre eigene Version: Im Frühmittelalter wohnten hier Franken, und sie nannten ihre Stadt „Wisibada“, was später in „Wiesbaden“ umgeklungen wurde.

Wie dem auch sei, eben die Thermalquellen brachten der Stadt ihren Ruhm und den Besitzern der Bäder undenkbar große Gewinne. Es sei der Dynastie der Herzoge Nassau gedankt, die hier ihre Hauptstadt eingerichtet und für die Entwicklung der Stadt weder Kraft noch Kosten gescheut haben. Das prachtvolle Palast Biebrich bestätigt das. Und die Kaiser-Wilhelm-Therme, der Komplex Aukammtal und andere Bäder genießen bis jetzt ihre Popularität sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen.

Wiesbaden hatte mehr Glück als manche andere Städte Deutschlands: Kriege richteten der Stadt keinen allzu großen Schaden an, und auch jetzt lässt sich hier die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts spüren.

Im Kasino, das im Gebäude des Kurhauses eingerichtet ist, zeigt man Ihnen denselben Tisch, an welchem Dostojewski spielte, im örtlichen Park den Baum, unter welchem sich der Prototyp der Gestalt seines Buches „Spieler“ erschoss, und die prächtigen Villen scheinen immer noch die Spuren des Aufenthaltes ihrer ersten Besitzer zu bewahren. Übrigens, die Stadt Wiesbaden als nur ein Kurort zu beschreiben heißt ihre anderen Qualitäten zu verschweigen und der Aufenthalt hier zum Plätschern in Heilbädern herabzuwürdigen.

Einer Reise hierher sind auch Wiesbadener Reitturnier, internationale Maifestspiele, Musikfestival oder Rheingauer Weinwoche wert.

Kaiser-Friedrich-Thermen

Die Eintrittskarten für das schickste Thermalzentrum Wiesbadens, das auf der Stelle der ehemaligen Römischen Therme eingerichtet wurde, dürfen nur Personen kaufen, die älter als 16 sind. Und das ist kein Wunder, weil der Aufenthalt in Saunas und Becken des Komplexes nur ohne Badeanzüge erlaubt ist.

Zu Diensten der Besucher sind russische, römische und türkische Saunas, ein Steindampfbad, ein Sanarium, ein Tepidarium, eiskalte Dusche, Zonen für Licht- und Musiktherapien, Sandbäder. Das Baden im Thermalbecken wird den Gelenke- und Rheumakranken empfohlen.

Thermalkomplex Aukammtal

Der Thermalkomplex Aukammtal ist ein für Heilzwecke populärer Ort. Das Heilwasser kommt hierher aus dem Kochbrunnen, zu welchem 15 Einzelquellen gehören. Die Temperatur des von unter der Erde quellenden Wassers beträgt 66°C. In Bädern ist sie selbstverständlich wesentlich tiefer, sie wird im Bereich 31 – 32C° gehalten.

Eine Hydrotherapie kann man in Hallen- und Freibädern, in 8 unterschiedlichen Saunas (Salzsauna, Aromasauna, römische Sauna usw.) über sich ergehen lassen. Hier gibt es auch einzelne Wannen für Füße sowie einen Eisbrunnen. Eine hiesige Sauna darf man nur nackt betreten (wie überall in Deutschland), wobei ein Handtuch nicht zu vergessen ist, auf welchem man auf Holzbänken eigentlich zu sitzen hat.

Die Besucher bewerten diesen Komplex wie in der Regel als einen Ort, wo man sich leicht und angenehm entspannen und erholen kann. Strudelbäder und unterschiedliche Wasserstrahlen unter der Oberfläche der Becken lassen eine Hydromassage machen. Die Aqua-Aerobic-Stunden werden hier unentgeltlich erteilt.

Das örtliche Thermalwasser ist den Personen mit Krebs-, Herz- und Blutkreislauf-, Bluterkrankungen untersagt.

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