Augsburg

Die in Augsburg aufweilenden Touristen kommen hierher vorwiegend im Rahmen der Tour Romantische Straße und bleiben hier maximal ein paar Tage lang. Das ist sicher zu wenig für das Erleben des Geistes und der Traditionen dieser Stadt. Die Stadt ist auch einer längeren Visite wert. Alleine die Familienhäuser von Holbein, Mozart, Brecht, Diesel sind einiges wert! Es ist unmöglich, die Juwelierlädchen außer Acht zu lassen. Und darüber hinaus wäre es empfehlenswert, die berühmte Datschburger Torte zu kosten, einem der zahlreichen Chors zu zuhören und die Auftritte der hier populären Puppentheater zu erleben.

Stadtviertel Fuggerei

Die Fuggerei ist eine unikale „Stadt in Stadt“, die älteste auf der Welt Siedlung für sozialschwache Familien, das seit dem 16. Jahrhundert existiert. Benannt wurde es nach seinem Gründer – dem Banker Jakob Fugger – und besteht aus 8 Gassen, einer alten Kirche und 67 Häusern, wo ca. 200 Menschen wohnen. Erhalten ist auch der Bunker, wohin sich die Einwohner dieses Viertels vor Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs retteten.

Jetzt, wie auch im 16. Jahrhundert, kann zum Einwohner des Viertels Fuggerei ein Not leidender Mensch werden, der in Augsburg mindestens zwei Jahre lang ansässig und unbedingt katholisch ist. Der Aufenthalt hier kostet die Einwohner eine symbolische Miete – weniger als ein Euro pro Tag. Diese Einwohner verpflichten sich, dreimal täglich für Gesundheit der Fuggers Nachkommen zu beten.

Mit der Zeit änderten sich mehrmals das Antlitz und die Ausstattung der Häuser in diesem Viertel. Die originellen Interieuren der Fuggerei kann man im hiesigen Museum sehen.

Basilika St. Ulrich und Afra

Die Basilika St. Ulrich und Afra, die mit dem 15. Jahrhundert datiert wird, ist eine echte Langlebige. Die erste gleichnamige Kirche erschien hier im 5. Jahrhundert, aber sie wurde zerstört. Das gleiche Schicksal traf auch die Folgekirchen, die hier standen und denselben Heiligen gewidmet waren.

In der jetzigen Basilika ruhen die heiligen Gebeine von Märtyrerin Afra, die ihr Leben für den Glauben im Jahr 304 geopfert hat, und Bischof Ulrich, der die Stadt vor Plünderung durch Ungare im 10. Jahrhundert gerettet hat. Eine der bemerkenswertesten Ausschmückungen dieser Kirche sind 30 russische Ikonen aus den 17. – 19. Jahrhunderten. Sie alle werden in der Kapelle St. Bartholomeus aufbewahrt.

Rathaus und Perlachturm

Carillon ist ein mechanisches Musikinstrument, das aus einem Satz von Glocken besteht, die mittels eines Ausführungspultes gesteuert werden und fähig sind, einprogrammierte Melodien zu spielen.

Als 1620 das Rathaus erbaut wurde, war es das einzige in Europa profane Gebäude mit der Höhe von mehr als sechs Stockwerken. Und sogar in unserer Zeit sieht es für diese gar nicht große Stadt untypisch groß aus. Der Hauptraum des Rathauses – der Goldene Saal mit Stuckverzierungen und Portalen entsprechender Farbe – wird derzeitig für die Durchführung von Empfängen und Konzerten sowie für Hochzeitsfeierlichkeiten benutzt.

Neben dem Rathaus erhebt sich der 70 m hohe Perlachtuhm, der einem Leuchtturm ähnlich ist. Man kann ihn „städtischer Langlebige“ nennen, da er im 10. Jahrhundert errichtet worden ist. Oben gibt es eine Aussichtsplattform und einen Glockenstuhl mit Carillon. Vier Mal am Tag erklingen hier die Melodien von Mozart sowie Volksmotive.

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